Das Volk der Gaine gehört einer Kaste an, die seit Jahrhunderten in Nepal von Dorf zu Dorf zieht. In ihren Gesängen preisen sie die jeweiligen Herrscher und Nationalhelden an. Sie sangen auch die neuesten Nachrichten, die sie auf ihren Wanderungen durch die Dörfer erfuhren, ähnlich der wandernden Bänkelsänger im frühen Deutschland. In den Zeiten vor Radio und Fernsehen und mit einer Bevölkerung, die nicht lesen und schreiben konnte, waren sie eine wichtige Nachrichtenquelle. Den älteren Sänger vor der Mauer des buddhistischen Tempels von Bodnath im Kathmandutal traf ich im April 1984 und machte auch die Tonaufnahme. Im Hintergrund muhten heilige Kühe und Zuhörer standen herum. Ein Pilger mit seiner silbernen Gebetsmühle wanderte vorbei. Die Sarangi, das Instrument, ist eine mit Schafhaut bespannte selbst gebaute 3- bis 4-saitige Fiedel mit Saiten aus Schafdärmen. Dieser Brauch stirbt heute leider aus. Den jüngeren Gaine, Mitte rechts, traf ich noch 2001.